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Presse

Ein Jazzabend als Urlaubsreise

Wegberg · Der Kroate André Spajic profitierte musikalisch von einer Urlaubsbekanntschaft. Das schöne Ergebnis war nun in der Wegberger Mühle zu hören – der Kulturring lud zum Jazzabend ein.

Bruno Micetic (v.l.), André Spajic, Alex Morsey und Martin Scholz gastierten in der Wegberger Mühle.

Von Rainer Schnettler

Christa Klinger vom Kulturring Wegberg begrüßte am die Jazzfreunde zu einem Konzert, das die Zuhörer einer Urlaubsbekanntschaft von Veranstalter und Drummer André Spajic zu verdanken haben. Im Kroatienurlaub traf er den Gitarristen Bruno Micetic, der zu den führenden Jazzmusikern seines Landes gehört. Seit dem tritt er mehrmals im Jahr mit ihm zusammen in Kroatien auf. Beide traten mit dem Kontrabassisten Alex Morsey und Pianisten Martin Scholz auf.

Mit „Turnaround“ ging es los, so gab es schnell die richtige Jazzatmosphäre. Auch wenn vier Instrumentalisten da waren, gab es doch einen nicht angekündigten Sänger. Denn Bruno Micetic begleitete den Sound seiner halbakustischen Yamaha-Gitarre mit textlosem Mitsingen, unisono seinem eigenen virtuosen Spiel folgend. Stimme, Gitarre und Körpersprache bildeten eine Harmonie. Nach dem im Rhythmus treibenden Titel „I’ll remember April“ von Miles Davis folgte mit „Midnight Voyage“ ein melancholisches Stück. Wobei die genannten Melodien eher Ausgangsmaterial zu freien Improvisationen der Musiker waren. Und wenn man dem Pianisten dabei über die Schulter und auf sein Notenblatt schaute, konnte man statt Noten nur die Abfolge von Akkordnamen erkennen. Ein individuelles wie gemeinschaftliches Spielen, sich im Moment ereignend, aber auch eben nur in diesem Moment; unwiederbringlich, weil ohne Aufzeichnung. „Polka Dots“ begann mit einem verhaltenen Intro, gemächlich entfaltete sich das Stück, in dem der Kontrabass von Alex Morsey klagend, fast weinend, ungewohnte Akzente setzte. Wobei er mit der besonderen Klangfarbe des Flageolettspiels, also mit den Tönen, die durch zart auf die Saiten aufgesetzte Finger dem Bass tatsächlich auch höchste Töne erlauben, eine besondere Stimmung erzeugte.

Nach der Pause erlebte das Publikum etwas Spezielles: nämlich einen Bassisten, der mit urtümlich anmutenden, gesungenen Brummtönen sein eigenes Spiel begleitete. Wozu Drummer André Spajic gefühlvoll, nicht wie üblich mit seinen Drumsticks oder den Besen, sondern mit den Händen getrommelt, sein Schlagzeug hinzufügte. Der Titel „Cantaloupe Island“ des Jazzpianisten und Komponisten Herbie Hancock von 1964 bildete den Abschluss, wobei das „Qualitätspublikum“, wie André Spajic die Zuhörer adressierte, noch eine Zugabe forderte. Diese war „Blues in the closet“, wozu Bruno Micetic geradezu flirrendes, schnellstes Solospiel in den höchsten Lagen seiner Gitarre hören ließ. Und André Spajic nicht nur auf dem Becken seines Hi-Hat, früher Charleston-Machine genannt, sondern tatsächlich auch an dessen Ständer zeigte, wie man ein Instrument ganzheitlich und auf unkonventionelle Weise zum Klingen bringen kann.

„Drei Tage Buch“ geht erfolgreich zu Ende

Wegberg · Lesungen, Kindertheater, Buchbesprechungen – das Programm der diesjährigen Wegberger Literaturtage hatte für jeden Geschmack etwas im Angebot. Der veranstaltende Kulturring ist sehr zufrieden.

Foto: Kulturring Wegberg/Willy Meersmann

Von Kurt Lehmkuhl

Die Auftaktveranstaltung von „Drei Tage Buch“ hätte eine größere Besucherschar verdient gehabt. Überschaubar war die Zahl der Gäste, die Willy Meersmann als Vorsitzender des veranstaltenden Kulturrings Wegberg in der Wegberger Mühle begrüßen durfte, als er zur Eröffnung der sechsten Wegberger Literaturtag die Lesung der Wegberger Autorengruppe Siebenschreiber ankündigte.

Die Gruppe hatte renommierte und preisgekrönte Freunde eingeladen, die zum Thema „Liebe und so weiter“ unterschiedliche Texte vortrugen. Liebe könne in sehr unterschiedlichen Ausdrucksformen und gegenüber sehr unterschiedlichen Zielen vorkommen, das „und so weiter“ könne ebenso unvorhersehbar wie überraschend sein. Wenn „Pinky“ in Cora Imbuschs Geschichte „Ein Hund für ein Wochenende“ den „Hässlichsten-Hund-der-Welt-Preis“ gewinnt, ist das Schmunzeln da. Renate Müller stellt bei „Vorsicht beim Wünschen“ die Romantik infrage, und Inga Lücke macht aus der verschmähten Liebe in der Pubertät in „… und so weiter“ eine Tragödie, die erst Jahrzehnte später zum Tragen kommt.

Vielfältig wie die Themen, wie etwa der Urlaub an der französischen Küste bei Annemarie Lennartz, oder das vierrädrige Gefährt wie bei Peter C. Schmidt sind auch die Erzählweisen. Überzeugend sind Anja Puhane mit „Nur der Dom“ oder Wolfgang Kuhn mit „Die Augenzeugin“. Martina Siemens meint „Keine Farbe und Liebe“. Gaby Lievre lieferte den Text „Eine Liebeserklärung“, der ausdrückt, was die Siebenschreiber ebenso umtreibt wie ihre Freunde: die Leselust und die Schreibsucht.

Über eine „volle Hütte“ durften sich die Kulturring-Mitglieder am nächsten Morgen freuen. Rund 250 Kinder tummelten sich am Samstag im Forum und wollten dabei sein, wenn das Sams mit seinem „Papa“ Herr Taschenbier Abenteuer am laufenden Band erlebt, bis sämtliche Sams-Punkte aus dem Gesicht des Sams verschwunden sind. „Das Niederrhein-Theater schafft es binnen weniger Minuten, die Jungen und den Mädchen in den Bann zu ziehen“, meinte Meersmann. Das vom Kinderbuchautor Paul Maar geschaffene Sams fasziniert seit Jahrzehnten Jung und Alt, Groß und Klein und versetzt sie in eine andere Welt. Das Sams kommt immer nur samstags und mischt sich quengelnd und nervend, liebenswert und herzlich in das langweilige Leben des Herrn Taschenbier ein. Durch die Freundschaft mit dem Sams wird sein Leben bunter und lebenswerter. Die strahlenden Kinderaugen, in die Willy Meersmann nach der Aufführung blickte, und die Begeisterung der kleinen Besucher zeigte ihm, dass Maar „großes Kopfkino“ geschaffen hat, das vom Niederrheintheater Brüggen eindrucksvoll auf der Bühne umgesetzt wurde.

Fast schon zum Inventar der Wegberger Literaturtage gehört das „Literarische Quartett“, das in diesem Jahr als Matinee in der Wegberger Mühle stattfand. Für Gastgeberin Inge Koch-Wittmann war es ein Meilenstein: An diesem Sonntagmorgen stand die 30. Auflage auf dem Programm. Wieder hatte sie drei Literaturfreunde eingeladen, mit denen sie über ganz unterschiedliche Bücher diskutierte und denen sie lobend bescheinigte, sie hätten sich sehr gut vorbereitet. Marita Dewies, Gabi Gerigk-Kuhl und Rainer Schnettler besprachen „Trophäe“ von Gaea Schoeters, „Nachtfrauen“ von Maja Haderlap und „James“ von Percival Everett sowie als Zugabe das von Koch-Wittmann ins Gespräch gebrachte „Zeit, sich aus dem Staub zu machen“ der ehemaligen Tennisspielerin Andrea Petkovic. Musikalisch umrahmt von Wolfgang Wittmann, der auch Passagen aus den einzelnen Romanen vorlas, und Kathrin Jentgens, waren die Quartett-Mitglieder durchaus nicht immer einer Meinung über die „Abenteuer-Geschichten“ oder den Entwicklungsroman von Haderlap, und auch aus dem Publikum kamen unterschiedliche Meinungen. Ob ein Roman ein wirklich gut sei, erweise sich beim zweiten oder dritten Lesen, meinte die Moderatorin. Schnettler, der den Roman über die Trophäenjagd in Afrika vorstellte, beließ es nicht bei der Diskussionsrunde in der Mühle, er lud alle Interessierten ein, auf einer eigens eingerichteten Plattform die Auseinandersetzung über den Roman der belgischen Autorin fortzusetzen. „James“ als Neuinterpretation von Mark Twains Huckleberry Finn habe zwar einen „unglaubwürdigen Einstiegsplot, wie Zuhörer kritisierten, würde aber faszinieren, wenn man sich darauf einlasse. „Die Nachtfrauen“ als Roman über drei Frauen aus drei Generationen stellte schlussendlich die Frage, ob sich die Rolle der Frau in der Gesellschaft tatsächlich geändert hat.

Jutta Speidel liest aus „Amaryllis“

Wegberg · Frech, heiter, tiefgründig und sehr intensiv erzählte Jutta Speidel das Leben der Clownin Valerie zwischen 1954 und 2024 und zog die Besucherinnen und Besucher in ihren Bann.

Foto: Kulturring Wegberg/Willy Meersmann

Nicht ohne Grund habe sie ihrem Roman den Titel „Amaryllis“ gegeben, berichtete Jutta Speidel, als sie sich im Rahmen der Wegberger Literaturtage bei einer Lesung einer großen Zuhörerschar im Wegberger Forum präsentierte. Zum einem sei die Amaryllis ihre „Geburtsblume“, die erstaunlicherweise noch im März geblüht habe, zum anderen unterliege sie einer alljährlichen Metamorphose von der verschrumpelten Knolle zur leuchtend roten Blüte, um dann wieder zu verwelken und in einen todesähnlichen Zustand zu geraten – so wie das Leben generell.

Sie wolle das Publikum mitnehmen auf die Reise durch das Leben der nunmehr 70-jährigen Valerie, meinte sie nach der herzlichen Begrüßung durch den Vorsitzenden des Wegberger Kulturrings, Willy Meersmann. Inwieweit der Roman auch eine autobiografische Zeitreise durch das Leben der 70-jährigen Schauspielerin ist, ließ Speidel offen. Sie fühle sich wohl in Wegberg, verriet sie, sie habe am Nachmittag den Spaziergang entlang der Schwalm genossen und sei von der Molzmühle fasziniert gewesen.

Fasziniert war auch das Publikum von der Autorin, die seit rund 50 Jahren in der Filmbranche tätig ist. Speidel machte die Lesung zur Inszenierung, bei der jede Geste, jede Handbewegung, jede Veränderung der Stimmlage passte. Da ließ sich die Schauspielerin auch nicht von der viel zu heißen Leselampe oder den Geräuschen der Klimaanlage beirren. Die Autorin wirkt überzeugend in dem, was sie vorträgt, sie liest nicht, sie gestaltet den Roman mit all seinen Facetten, beginnend mit der Geburt von Valerie, bei der am Wochenbett der Mutter die Amaryllis aufblüht. „Die Amaryllis hat mich ein Leben lang begleitet“, sagte Speidel, die ihrerseits in ihrem Roman Valerie ein Leben lang begleitet. „Amaryllis“ sei eine Geschichte über die Liebe, erläuterte die Autorin; eine Geschichte über die Liebe von Valerie und Lorenzo. Es ist auch eine Geschichte über eine Berufung und eine Sehnsucht, über die Rolle der starken Frau im Hintergrund, die ihre eigenen Bedürfnisse hintenan stellt, um dem geliebten Mann den Rücken zu stärken und die Karriere zu ermöglichen. Lorenzo wird der umjubelte Clown, Valerie, die als Clownin in die Männerdomäne einbrechen will, verzichtet, verzagt aber nicht und ist zur Stelle, als es dramatisch auf sie ankommt. Sie resigniert nicht, als die Tragik überhand nimmt, auch mit 70 Jahren blickt sie nach vorn – und freut sich darauf, dass die Amaryllis erneut aufblüht nach einer langen tristen Dürre.

Die Bühne musste Speidel in Wegberg nach lang anhaltendem Applaus ohne den Winterblüher verlassen. Stattdessen bedankte sich Meersmann mit einem sommerlichen Blumenstrauß, bei dem die Sonnenblume als Zeichen des Lebens herausragte.

Comedy über den Niederrheiner und die KI

Der Kabarettist brachte die Menschen in der Wegberger Mühle mit den Eigenheiten der Region zum Lachen – und erklärte auch, wie Künstliche Intelligenz das Bühnengeschäft verändern könnte.

Wegberg · (kl) „Mit euch ist es schöner“ – so hat Stefan Verhasselt nicht nur sein aktuelles Programm betitelt, in dem er über sich, seine Mitmenschen, den Niederrheiner im Allgemeinen und im Besonderen und über seine herzliche Beziehung zu seinen drei Großtanten räsoniert. „Mit euch ist es schöner“, gilt auch für seinen Auftritt als Gast des Kulturrings Wegberg, wenn er das Publikum in der ausverkauften Wegberger Mühle begrüßt und darauf hinweist, dass damit die lange Sommerpause endlich vorbei ist und er mit diesem Auftritt seine Herbsttournee beginnt.

Für viele Besucher ist der Kabarettist aus Dülken kein Unbekannter: Sie kennen ihn als Radiomoderator und haben seinen ersten Auftritt in Wegberg „vor Corona“ miterlebt. Willy Meersmann meinte als Vorsitzender des Kulturrings jedenfalls in seiner Begrüßung, dass er sich in zweierlei Hinsicht „riesig freue“; zum einem über das rappelvolle Haus, zum anderen über das Wiedersehen mit Verhasselt. Der legt gleich los mit „dat, wat“ und „hasse nicht gesehn!“ Als feiner Beobachter des gemeinen Niederrheiners und durch mannigfache Selbstversuche ist er zu fundamentalen Erkenntnissen und Einsichten gelangt, die die liebenswerten Menschen aus der Region zu einzigartigen Geschöpfen machen. Es beginnt beim Grüßen und der ewigen Suche nach dem Namen des anderen, des „Herrn oder der Frau Dingens“. „Dingens“ passt immer, aber auch „Dingenskirchen, solange der andere noch nicht aus der Kirche ausgetreten ist“.

Verhasselt streut in seinem kurzweiligen Programm, in dem auf die niederrheinische Sprachakrobatik mit „Sennef“ und Fünnef“ ebenso eingegangen wird wie auf „Kürmes“ oder „ölf“, neben dem Alltagsgeschehen mit dem Niesen beim Spinatgenuss am Mittagstisch der Großtanten auch fundamentale, lebensbestimmende Entwicklungen des Nachwuchses ein: „Jugendliche essen keinen Spargel!“ Spargel bedeute zu viel Arbeit mit Stechen, Schälen, Kochen, Zubereiten „und das alles ohne App“. Außerdem könne Spargel nicht mit einer Hand gegessen werden, was hinderlich sei, weil die andere unbedingt zum Scrollen auf einem Smartphone oder einem Tablet gebraucht werde.

Verhasselt geht durchaus mit der Zeit und hatte auch die Besorgnis, dass er mit der Zeit gehen muss. Die Künstliche Intelligenz mache schließlich auch vor Moderatoren nicht halt. Solange die KI aber gewisse Vorgaben nicht richtig umsetze und aus „Jacke“ ein anderes, vulgäres Wort kreiere, sieht er noch einen Hoffnungsschimmer. „Mein Programm ist nicht KI-generiert“, versichert der Kabarettist und zeigte ein Szenario der Zukunft auf: „Die KI schreibt ein Kabarett-Programm, das von KI-geformten virtuellen Menschen angehört wird, die dann lachen, wenn die KI es ihnen vorgibt.“ Dann brauche es weder Künstler noch Publikum. Die Zuhörer in Wegberg hoffen indes, dass diese Zukunft nicht eintritt.

Nadia Singer spielt und singt Gershwin in der Wegberger Mühle

Trotz des parallel stattfindenden EM-Spiels war das Konzert der jungen Pianistin Nadia Singer in der Wegberger Mühle ausverkauft.

Foto: Renate Resch

Wegberg · Am großen Flügel, dessen zum Publikum geöffneter Deckel Gershwins Melodien an diesem Abend ohne elektronische Unterstützung brillant in den Raum strahlen wird, bringt Nadia Singer mit seinem „I Got Rhythm“ die Zuhörer sofort zum Mitswingen. Ihre einführenden Sätze entlang der Biographie dieses begnadeten Autodidakten leiten durch das Programm. „Summertime“ in einem Arrangement von Nadia Singer zeigt, wie sich hier zwei virtuose, melodienverliebte Pianisten treffen: der 1898 in New York City geborene Sohn russischer Einwanderer und die aus Rostow am Don stammende Nadia Singer.

Der Ragtime, eine Vorform des Jazz, ist neben klassischer Klaviermusik von Chopin oder Bach das Repertoire, aus dem Gershwin schöpft. Und ab 1914 bringt er als ausdauernder Klavierspieler den ganzen Tag über in den Musikverlagen der „Tin Pan Alley“ in New York die Melodien der angebotenen Notenhefte den Kaufinteressierten zu Gehör. 1919 gelingt ihm dann mit der Komposition des Liedes „Swanee“ ein großer Hit, der, in Gershwins Worten, „in alle vier Winkel der Erde eindrang“. Zu ihrem eigenen Arrangement von seinem „Embraceable You“ singt Nadia Singer mit ihrer vollen Stimme zum Flügel, ein sehr gelungenes Klangerlebnis. Dann begeistert die „Rhapsody in Blue“, Gershwins bekannteste Komposition, das Publikum.

Schon auf der Rückfahrt von seiner Europareise 1928 bringt Gershwin die Orchesterkomposition „An American in Paris“ aufs Notenblatt. Nadia Singer schlüsselt nun dem Publikum die einzelnen Motive auf und erläutert sie, sodass ihm nun der Amerikaner in Paris fast leibhaftig vor Augen steht: wie er auf den Boulevards flaniert, sich dann genüsslich auf eine Bank setzt, das pulsierende Leben anzuschauen, Heimweh bekommt, um dieses unschöne Gefühl schließlich im Gespräch mit einem zufällig getroffenen Landsmann zu besänftigen.

1934 zog George Gershwin auf die von farbigen Fischern bewohnte Insel Folly Beach vor Charleston in South Carolina, um für seine Volksoper „Porgy and Bess“, die das prekäre Leben der Afroamerikaner zum Thema hat, zu recherchieren und vor Ort zu komponieren. Am 11. Juli 1937 starb Gershwin unerwartet mit 38 Jahren an einem inoperablen Hirntumor, nach einem rasanten Leben, in dem er sich selber als „reich aber todunglücklich“ empfand.

Statt der üblichen Zugabe fordert Nadia Singer das Publikum auf, nun selber mitzusingen, denn „Musik ist kein Museum“, wie sie sagt. Sie sitzt am Flügel und alle singen, unterstützt von dem ausliegenden Text auf dem Programmblatt des Abends, das ironische Wiegenlied „Summertime“ aus „Porgy and Bess“; ein gelungener Abschluss, dessen Melodie mit dem ergreifenden „and the living is easy“ den vielen Amateursängerinnen und -sängern an diesem Abend sicher noch lange im Ohr bleibt.

Feinster Jazz:

in der Wegberger Mühle

Great American Songbook oder auf Österreicherisch: Der Jazzabend in der Wegberger Mühle mit der Formation Lilli Kornhuber & Trio sorgte für Konzertgenuss – mit vielen musikalischen Überraschungen.

Foto: Renate Resch

Von Rainer Schnettler

Wegberg · Willy Meersmann stellte für den Kulturring Wegberg in der Wegberger Mühle die Jazzformation Lilli Kornhuber & Trio mit der ungewöhnlichen Bemerkung vor, dass er sich zwar sehr freue, die Musiker begrüßen zu dürfen, aber ihm kein Programm des Abends vorliege. Was daher rühre, dass die Band Vieles spontan spiele. Und so war es auch: unerwartet und lebendig, spielbegeistert. 

Gleich der Einstieg war grandios. Ohne viel Ansage und Brimborium gab Pianist Jerry Lu ein paar leichtfüßige, dissonante Akkorde vor, Lilli Kornhuber sang mit ihrer Stimme in derselben Lage, später setzten der exzellent gezupfte Kontrabass von Stefan Rey und André Spajic an seinem rotglitzernden Jazzschlagzeug ein. Der Titel stammte wie auch die folgenden aus dem „Great American Songbook“, einer losen Sammlung von berühmten Liedern der amerikanischen Unterhaltungsmusik der 1930er bis 1960er Jahre.

Doch die kleine Band bemühte sich gar nicht erst um authentische Wiedergabe der berühmten Titel, sondern spielte mit ihnen und machte mit ihrer klassischen Besetzung etwas Neues daraus. Tatsächlich schienen sich mit den vier Akteuren die alten Melodien selbstständig zu machen. 

Mit einem herrlichen Kontrabass-Solo begann Stefan Rey einen Song von Ella Fitzgerald „When I remember you“, Lilli Kornhuber fiel schließlich ein und sang dazu ihre wortlosen Sätze im Scat-Stil: lautmalerisch wurde ihre Stimme, zwischen Sinnlichkeit und Intellekt, zu einem weiteren Klangkörper. Doch als die drei Instrumentalisten miteinander improvisierten, trat Lilli Kornhuber einfach zur Seite und überließ ihnen aufmerksam mitswingend die Bühne.

Nach einem Bossa-Nova-Titel folgten die melancholischen Balladen „Equality and I will be free“ und „I thought about you“, letztere ursprünglich von Frank Sinatra gesungen. Darin brachten die Musiker agilen Jazz und die eher nachdenkliche Stimmung der Songs erfolgreich ins Gleichgewicht. 

Die junge österreichische Sängerin und Bandleaderin Lilli Kornhuber, die gerade dank des Erasmus-Programms aus Graz zum Studium des Gesangs und Tanzes nach Köln gekommen ist, überraschte nach den englischsprachigen Titeln plötzlich mit einem „österreichischen Volkslied“, das sie mit ihrer Kölner Musikprofessorin aufgepimpt hat, wie sie sagte: „Über die Erden muaßt barfuß gehen“. Wie gut geht nun Jazz und österreichisches Deutsch zusammen. „Und dann is die Erden ganz nah bei dir und du waßt, du ghörst zu allem dazua.“ So kam in die agile, großstädtische Welt des Jazz eine naturverbundene Note.

Der Kulturring Wegberg führte zur Kunstausstellung

Eine äußerst kompetente Geschichtsstunde über das Paris in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erlebten die 40 Kunstbesucher aus Wegberg in Köln. 

Anhand ausgewählter Bilder in der Ausstellung „1863-Paris-1874, Revolution in der Kunst“ weihte die hervorragende Führerin des Kölner Wallraf-Richards-Museums die Gäste des Kulturrings Wegberg in die Hintergründe des Kunstgeschäfts ein. Ignorante Jury-Mitglieder der Akademie, Einflüsse des Kaisers oder auch unbequeme Motivauswahl nannte sie als die Gründe für die Ablehnung bei den 9000 eingesandten Bildern zur Ausstellung im Jahre 1863. Dabei waren unter den Zurückgewiesenen später sehr bekannte Namen: Degas, Morisot, Monet, Renoir oder Sisley. Die aktuelle Ausstellung in Köln zeigte, welche Bilder nicht die Gunst der Jury fanden und die Führerin erklärte den angereisten Gästen, warum sie abgelehnt wurden. Meist war es nicht die Qualität, sondern eher gesellschaftspolitische Gründe. Eine große Rolle spielte natürlich auch der neue Malstil, den man später Impressionismus nannte.

Die Wegberger Besuchergruppe war begeistert, so dass  auch nach der einstündigen Führung die meisten Teilnehmer(innen) die Zeit noch zu einer weiteren intensiven Betrachtung der Ausstellung nutzten. Und auch dann war noch genügend Freiraum, in den nahegelegenen Cafés die vielfältigen Eindrücke auszutauschen. Gegen 17.30 Uhr erreichte der Reisebus wieder die Stadt an der Schwalm.

Die nächste Kunstfahrt des Kulturrings Wegberg findet am 9. November statt. Dann geht es in den Kunstpalast nach Düsseldorf zu den Werken von Gerhard Richter.

Genussvoller Jazz in ausverkaufter Mühle | RP Online

In Wegberg spielten Jan Bierther, Michael Kehraus, André Spajic und Myriam-Catharina erstmals zusammen. Eine äußerst gelungene Premiere mit einer Sängerin, deren vielseitige Stimme begeistert.

Von Rainer Schnettler

Wegberg · Vor ausverkaufter Wegberger Mühle freute sich Christa Klinger am Freitagabend, dass es ihrem Kulturring Wegberg gelungen war, die Musiker Jan Bierther (Gitarre), Michael Kehraus (Kontrabass), André Spajic (Schlagzeug) und Myriam-Catharina (Gesang), für ein Konzert zu gewinnen. Welches tatsächlich eine Premiere in dieser Zusammensetzung ist. Die drei Musiker legten auch gleich mit dem instrumentalen Opener „Pling Plong“ los, der ihr virtuoses Zusammenspiel hörbar machte. Dieses Stück stimmte die Zuhörer ein auf das Typische des Jazz: Aus der riesigen Menge an Tönen, Klangfarben und Rhythmen nimmt sich der Zuhörer das, was ihn berührt; und insofern treffen beim Jazz immer individualistisch Musizierende auf sehr persönlich Lauschende.

Und dann betrat als glamouröse Erscheinung Myriam-Catharina die Bühne. Sofort begeisterte sie mit „Autumn Leaves“, und zwar speziell mit einem berührenden Zwiegespräch zwischen ihrer Stimme und der halbakustischen Gibson-Gitarre von Jan Bierther. Der Song stammt tatsächlich aus dem Jahr 1945, und Myriam-Catharina könnte fast die Urenkelin des Komponisten sein. Aber hier wie auch bei anderen Stücken erweist sich die junge, 1991 geborene Moerserin, als kongeniale Interpretin und echte Erbin dieser intensiven Epoche des Jazz.

Dabei offenbart sie sowohl eine weit ausgreifende Dynamik als auch einen fast schauspielerischen Umgang mit ihrer Stimme: Diese jammert, schluchzt, krächzt, raunt oder schreit, je nachdem, was das Lied verlangt. Dabei klingt sie manchmal lasziv, manchmal explosiv. Und das Miteinander von Sängerin und Gruppe ist, man sieht es auch an den hin- und herfliegenden Blicken aller Akteure, spannungsgeladen und harmonisch zugleich. Dabei setzt Erstere neben die klassischen Jazzstandards wie „Sunny“, „Fly Me To The Moon“ und „Night and Day“, welche allesamt eine recht bürgerliche Vision von romantischer Liebe verkörpern, ihre eigenen Songs. Hier merkt man auf erfreuliche Weise die Handschrift ihrer, der jungen Generation. Und zwar in den Titeln „I Miss Me“ ebenso wie in „Sometimes“, Letzterer ihre musikalische Abrechnung mit einer „toxischen Beziehung“, wie die Sängerin selbstbewusst bemerkte.

Instrumentale und vokale Musik wurden von dem Publikum mit stehender Ovation gefeiert; diese führte zu einer Zugabe mit „Summertime“ aus George Gershwins „Porgy and Bess“. Natürlich singt hier nicht Ella Fitzgerald dieses bitter-ironische Lied. Aber die junge Sängerin Myriam-Catharina mit den markanten Rosentattoos am Arm ließ mit ihrem berührenden Timbre, in gelungenem Zusammenspiel mit den drei hervorragenden Instrumentalisten, die Wehmut und den gleichzeitigen Optimismus dieses Wiegenliedes in der Mühle lebendig werden.

Was ist denn eigentlich am Rhein so schön? | RP Online 07.02.2024

Von Rainer Schnettler

Wegberg · Dass eine Schifffahrt sogar virtuell lustig sein kann – und noch vieles mehr – bewies Musiker und Rezitator Wolfgang Wittmann jetzt mit seinem Programm. Eingeladen hatte der Kulturring.

Foto: Renate Resch

Von Rainer Schnettler

Willy Meersmann, Vorsitzender des Kulturrings Wegberg, lud im ausverkauften Haus zu einer musikalisch-literarischen Schiffsfahrt auf dem Rhein ein, womit der Musiker und Rezitator Wolfgang Wittmann am Freitagabend in die Wegberger Mühle gelockt hatte. Begleitet vom Pianisten Eckart Krause und der Querflötistin Kathrin Jentgens begann diese Reise auf „Vater Rhein“ an der Rheinquelle im Gotthardmassiv im Schweizer Kanton Graubünden.

Elke Heidenreich empfindet diese Rheinquelle wie ein „hurtiges Knäblein“, frisch und munter durch die Wiesen springend. Rezitierend, singend, spielend bewegen sich Musiker und Publikum begeistert nun die 1200 Flusskilometer hinab bis zur Mündung in die Nordsee. So lässt das Piano beim Rheinfall von Schaffhausen hörbar Dunst- und Gischtwolken aufwabern, in die hinein Wolfgang Wittmann dramatisch deklamiert.

Schließlich besteigt man in Basel ein Schiff, für das Wittmann mit Schiffermütze und Megafon überzeugend einen redseligen Kölner Kapitän mimt. Worms mit seinem Nibelungenmythos taucht auf: die Siegfriedsage wird einmal nationalistisch, einmal mitfühlend nach einem Text von Heinrich Böll und einmal humoristisch, mit Schüttelreimen garniert, vorgetragen. Dann lässt Wittmann seine zart angeschlagene E-Gitarre lasziv-perlend die grünen Rheinwellen hörbar tanzen. Romantisch-düster wird es schließlich, als das Publikum gebannt Heinrich Heines Gedicht „Loreley“, ungewöhnlich und wie neu vorgetragen, lauscht.

Schließlich legt das virtuelle Schiff mit Musikern und Publikum in Köln an. Eine Referenz an Willi Ostermann und seinen Weg „zu Foß noch Kölle“ darf nicht fehlen, das Publikum schunkelt mit. Wie es denn auch oft in das Konzert mit einbezogen wird: als Stichwortgeber, als – laienhafter – Backgroundchor oder als swingende Fingerschnipser. Zum Anlegepunkt Köln wird denn auch die Sage der Heinzelmännchen zuerst erzählt, und dann herrlich im „Heinzelmännchen-Bop“ rhythmisch vertont, übrigens wie auch viele andere Stücke, eigens komponiert von Wolfgang Wittmann. Schließlich gelangt man an den Niederrhein und trifft dort dessen berühmtes „Schwarzes Schaf“, Hanns Dieter Hüsch, der über den dortigen Menschentypus witzelte, er wisse nichts, könne aber alles erklären.

Das Publikum bedankte sich mit viel Applaus für diesen Premierenabend und bekommt noch eine Zugabe: Erich Kästners meisterhaft vorgetragenes skurriles Gedicht „Der Handstand auf dem Felsen“, auf der Loreley nämlich. Und schließlich wird den Musikern zum Abschied und zur Stärkung vom Kulturring Wegberg natürlich Rheinwein geschenkt.

Mühlenjazz startet mit multikulturellem Swing und Jazz in die Pause | RP Online 30.11.2023

Wegberg · Zum ersten Mal in der Wegberger Mühle, zum ersten Mal mit Gast-Schlagzeuger André Spajic – die Marion & Sobo Band begeisterte zahlreiche Jazz- und Swing-Fans mit ihren außergewöhnlichen Kompositionen.

Foto: Marion & Sobo Band

Von Daniela Giess

WEGBERG | Das erste Mal in Wegberg. Das erste Mal in einer Mühle. Und: der erste Auftritt mit einem Gast-Schlagzeuger. Auf Einladung des Wegberger Kulturrings machte die Marion & Sobo Band jetzt – zum Abschluss des diesjährigen Kulturprogramms, wie Vorsitzender Willy Meersmann verkündete – in der voll besetzten Mühle Station.

Der Auftritt des deutsch-französisch-polnischen Trios, das fast zwei Stunden das begeisterte Publikum in seinen Bann zog, war etwas Besonderes, weil man sich für diesen Konzertabend mit Gast-Schlagzeuger André Spajic verstärkt hatte. Der Mönchengladbacher, der seit sieben Jahren im Wegberger Kulturring aktiv mitarbeitet, hatte seine Mitstreiter auf die ungewöhnliche Formation aus Bonn aufmerksam gemacht, nachdem er die Marion & Sobo Band, die eigentlich zu fünft ist, in den sozialen Medien entdeckt hatte.

Mit französischen Chansons, eigenen Kompositionen und Gypsy Jazz in der Tradition des berühmten Musikers Django Reinhardt wussten die vier Musiker im Rahmen der Reihe „Jazz in der Wegberger Mühle", deren musikalische Leitung Spajic übernommen hat, zu begeistern. Die gemeinsame Begeisterung für das Reisen, für fremde Länder und Sprachen hat die Band zusammengeführt. Marion Lenfant-Preus, halbe Französin und halbe Amerikanerin, und der aus Polen stammende Künstler Alexander Sobocinski an der Gitarre bilden dabei das Herzstück der Gruppe. Stefan Berger am Kontrabass war beim umjubelten Auftritt in der Mühlenstadt der dritte im Bunde.

Befürchtungen, ob das Experiment mit dem Schlagzeug überhaupt gelingen würde, hatte keiner der vier Beteiligten. „Man muss sich dabei als Schlagzeuger sehr zurücknehmen. Sonst ist man fehl am Platz“, verriet Spajic kurz vor dem gemeinsamen Auftritt im benachbarten Eiscafé von Angelo Longo. Hier hatten die musikalischen Gäste kurz vor dem Konzert zu Abend gegessen. Longo servierte ihnen seine italienischen Ciabattas mit Tomaten, Mozzarella und Basilikum. Für die Mittdreißigerin, die in sechs Sprachen komponiert und singt und sich beim Auftritt in Wegberg selbst auf der Gitarre begleitete, sowie ihre musikalischen Mitstreiter war der ungewöhnliche Auftritt rundum gelungen. Die Bühne sei der beste Ort, um Musiker kennenzulernen, betonte Sängerin Marion im Gespräch mit unserer Redaktion in akzentfreiem Deutsch. Und: „Wir sind immer dafür offen, auch mal andere Türen zu öffnen."

Eine Minute vor dem Konzertbeginn nahmen sie sich noch Zeit für Selfies, ließen sich dann von Kulturring-Gastgeber Meersmann nach vorn bitten. Man sehe sich als Bürger Europas und wolle keineswegs nur die unterschiedlichen Stücke aneinander reihen, machte die Marion & Sobo Band deutlich. Auf einer Jazz-Session in ihrer Wahlheimat Bonn lernten sich Marion und Sobo, die der Gruppe ihren Namen gaben, kennen. Seitdem treten sie vor einem sehr gemischten Publikum auf, das sie als „kultur- und generationenübergreifend" umschreiben. „Histoires" (Geschichten) haben sie ihre aktuelle Liedersammlung genannt, die den Zuhörern auf charmante und unterhaltsame Art kleine Episoden erzählt, die von Tränen, aber auch von Glück handeln. Die berühmten Swing-Melodien der 1930er Jahre beherrscht die Marion & Sobo Band dabei ebenso wie die traditionellen Klänge des Balkan, die zum Beispiel mit „Ederlazi" präsentiert wurden. Mit der „Badewanne voller Bier" hat Marion, die im grasgrünen Hosenanzug auftrat, ihre Erinnerungen an eine ausgelassene WG-Party verarbeitet.

Full House und Standing Ovations in der Wegberger Mühle

Der Wegberger Kulturring beendete seine Jazzreihe für das Jahr 2023 mit einem fulminanten Konzert. Die Marion & Sobo Band brachte zusammen mit André Spajic am Schlagzeug und Stefan Berger am Bass die Mühle zum Swingen.

Die Musiker nahmen die Zuhörer mit auf eine großartige musikalische Reise. Mal war da französischer Swing aus den 30er Jahren, mal Gipsy und Bossa Nova  bis hin zu den traditionellen Melodien des Balkans. Die Anmoderation der Musikstücke gelang der französischen Sängerin Marion Lenfant-Preus mit Charme und Leichtigkeit, sodass das neue Album ‚Histoires‘ der Marion& Sobo Band in der Spielpause sehr schnell vergriffen war.

Viel zu schnell ging dieser tolle Musikabend zu Ende und das Publikum bedankte sich mit standing ovations.

Museumsfahrt Folkwang

40 Wegberger Kunstinteressierte fuhren am vergangenen Samstag ins Folkwang Museum nach Essen. Berühmte Namen hatten den Kulturring veranlasst, die Ausstellung dort auszuwählen: Chagall, Matisse, Miro. Von diesen dreien und weitaus mehr berühmten Malern der Pariser Moderne wurden dort interessante und bekannte Druckgraphiken gezeigt. Sachkundigen Führerinnen in kleineren Gruppen gelang es in charmanter Art den Besuchern die Werke näher zu bringen. Im ersten Raum stand eine alte Steindruckpresse. An ihr erläuterte die Museumsführerin anschaulich und gut nachvollziehbar die aufwendige Technik des Steindrucks. Mit diesem Hintergrundwissen betrachteten die Besucher die vielen Graphiken mit ganz anderen Augen. Großformatige Plakate z.B. von Toulouse-Lautrec, Künstlerbücher von Picasso und Miro, aber insbesondere Matisse mit seinem Werk Ikarus zählten zu den Höhepunkten der Essener Hängung. Erläuternd wurde jeweils ein Ölgemälde des Künstlers den preiswerteren Drucken zum Vergleich gegenüber gestellt. Die Wegberger Gruppe war begeistert, und die meisten Teilnehmerinnen und Teilnehmer besichtigten auch nach der Führung einzelne Werke ganz ausführlich. 

Im schönen Museumscafé traf man sich dann auch noch in kleinen Gruppen zum intensiven Meinungsaustausch, nicht nur über Kunst. Gegen 16.00 Uhr sah man glückliche Gesichter wieder bei der Abfahrt im Bus.

Eine charmante Verführung zum Lesen

Als Höhepunkt der Wegberger Literaturtage sprach Deutschlands wohl bekanntester Literaturkritiker, Denis Scheck.
Welche Werke er liebt und welche bekannten deutschen Autoren er furchtbar findet.

Dennis Scheck gab in der Wegberger Mühle tiefe Einblicke in seine Sichtweise auf die Literatur.

Foto: Renate Resch

Von Rainer Schnettler

WEGBERG | Am Freitagabend saß er auf der Bühne der Wegberger Mühle, vorgestellt vom Kulturringvorsitzenden Willy Meersmann: Denis Scheck, Deutschlands bekanntester Literaturkritiker. Schon sein heller Leinenanzug mit dem bunten Einstecktuch und die dazu mit Farbgefühl ausgewählte Krawatte waren eigentlich bereits Literatur. Denn auch wenn Denis Scheck sich seinen Traumort zum Lesen, ein englisches Herrenhaus mit großem Garten, nicht leisten kann, so kann er aber immerhin im Kleidungsstil einer seiner Lieblingsfiguren auftreten. Und die ist Lord Peter Wimsey aus den Krimis von Dorothy L. Sayers, der Schecks edle Kleidung inspirierte.Mit der Schilderung einer herrlichen Erinnerung an seine frühen Jahre mit seiner „Affenliebe für Science Fiction-, Fantasy- und Horrorbücher“ illustrierte er seinen Einstieg in die Literaturkritik: Scheck war nämlich in jungen Jahren Herausgeber eines Fanmagazins für diese Texte. So gelangte er schon bald in die Kreise der Übersetzer zumeist englischsprachiger Bücher, die er eben auch rezensierte.Um schließlich 2019 „Schecks Kanon“ über die 100 wichtigsten Werke der Weltliteratur zu schreiben. Nun könnte man dieses Buch für das Werk eines Literaturpapstes halten, der mit seinem Kanon eine unumstößliche Urbi-et-orbi-Vorschrift aufstellen will, was man zu lesen habe und was tunlichst nicht. Doch schon seine Empfehlung von Hergés Comics von „Tim und Struppi“, Stevensons „Die Schatzinsel“ und Astrid Lindgrens „Karlsson vom Dach“ lassen vermuten, dass Denis Scheck alles andere als ein staubtrockener, verknöcherter Literaturwächter sein will. Übrigens ist ihm dieser kleine kugelige Karlsson ein Vorbild für sein Literaturkritikertun: unverfroren, selbstbewusst bis zum Größenwahn, immer vorneweg mit seinen berühmten Sprüchen.Tatsächlich ist Scheck aber klar: eine verbindliche Liste der besten 100 Werke der Weltliteratur kann es eigentlich so nicht geben, denn sie ist immer abhängig von Zeitgeist und -geschmack. Aber am allerwichtigsten sei eben das Lesen selber: es lasse den Leser in die Haut des Anderen schlüpfen, die Welt mit neuen Augen sehen und forme – neurowissenschaftlich belegt – das Gehirn. Letzteres bewirke natürlich auch schlechte Literatur wie (laut Scheck) die Bücher von Susanne Fröhlich oder Sebastian Fitzek. Auf solche Bücher, so schlug Scheck vor, gehörten eigentlich von Frau von der Leyen und der EU zu initiierende Schockfotos wie auf Zigarettenpackungen, weil sie fürs Gehirn ähnlich ungesund seien wie täglich drei Päckchen Roth-Händle filterlos für die Lunge. Und wenig zimperlich charakterisierte Scheck auch Anna Seghers Buch „Das siebte Kreuz“ als „sehr, sehr schlampig gemachte Unterhaltungsliteratur“.Auch wenn es in Deutschland mit gut zwölf Millionen Menschen immer weniger regelmäßige Leser gebe, sei ihm um das Buch nicht bange, wie Scheck es mit seinem Lieblingsdichter Robert Gernhardt sagte. Denn es muss ja nicht gleich Aristoteles, Kafka oder Goethe sein. Scheck empfiehlt denn auch die Fantasyromane „Der Herr der Ringe“ und „Harry Potter“, um sich zum Lesen verführen zu lassen.Außerdem ermutigt Scheck, Hemingway und Kafka zu lesen. Er selber sei übrigens einer der wenigen Menschen, die Arno Schmidts „Zettel‘s Traum“ in Gänze gelesen hätten. Und nebenbei: seine Kritikervorbilder Hellmuth Karasek und Marcel Reich-Ranicki unterschieden sich ja auch dadurch, dass letzter immer die Bücher auch gelesen habe, über die er sprach.Dann wurde das Publikum von Denis Scheck charmant zu Fragen aufgefordert. Einige drehten sich um Schecks gelegentliche für die betroffenen Schriftsteller nicht eben umsatzfördernde negative Kritiken. Da müsse man als Kritiker, antwortete er, auch persönliche Nachteile aushalten wie nicht erfolgte Einladungen zum Essen oder tödliche Blicke der so rezensierten Autoren auf einer Buchmesse. Als der Kritiker dann sein Abschiedsgeschenk, eine Flasche edlen Weines, sah, platzte es aus ihm heraus: „Da bin ich froh, ich dachte schon, Sie schenkten mir ein Buch“!

Der Lokalbote 02. Oktober 2023

Literatur für alle Sinne: 5. Wegberger Literaturtage waren ein voller Erfolg

Voll besetzte Säle - Ein interessiertes Publikum - Gute Stimmung bei Künstlern und Zuhörern. Die 5. Wegberger Literaturtage „3-Tage-Buch“ waren ein voller Erfolg für den Kulturring Wegberg e. V., wie Willy Meersmann auf Nachfrage erklärte.

Schon bei der Autorengruppe SiebenSchreiber, die am Donnerstag, 28.9., die Literaturtage eröffnete, blieb kein Stuhl in der Wegberger Mühle leer. Bei den Beiträgen zum Thema „Briefe“ konnte das Publikum von Spannung und Gänsehaut bis zu Amüsement und Lachen ein Wechselbad der Gefühle durchleben. Die Premiere der neuen Texte, die von allen Mitgliedern der Autorengruppe engagiert vorgetragen wurden, wurde vom Publikum mit großem Applaus belohnt.

Einen besonderen Höhepunkt der diesjährigen „2TageBuch“ bot am Freitag, 29.9., der diesjährige Stargast Denis Scheck. Deutschlands derzeit wohl bekanntester Literaturkritiker gab in der erneut voll besetzten Mühle Proben seiner bekannten Scharfzüngigkeit, verbunden mit einer gesunden Portion an Selbstironie zum Besten. Die tiefgründigen Vorstellungen zu seinen Ideen von Literatur und seinen Kriterien zu deren Bewertung warfen Licht auf die gesamte Literaturszene. Immerhin stellt sich Denis Scheck mutig mit seinem „Kanon der 100 besten Bücher“ der Weltliteratur, aus dem er Kostproben vorlas, selbst der Kritik seiner Berufskollegen und der Leser. Außerdem ermunterte er das sehr interessierte Publikum zu Fragen, die er offen, humorvoll und erhellend beantwortete.

Eine Schlange von aufgeregten Kindern vor dem Wegberger Forum zeigte am Samstagmorgen, 30.9., wie hoch die Erwartungshaltung war.

Das Niederrhein-Theater brachte das Märchen vom Froschkönig auf die Bühne des Forums vor weit über 200 Zuschauern.

In ihrer unnachahmlichen Weise nahmen die beiden Mitglieder der Theatergruppe Kinder und Erwachsene sowohl schauspielerisch wie gerade auch sprachlich mit auf die Reise in das Märchenland, wo der König seiner Tochter deutlich vermittelt, dass ein gegebenes Versprechen keine Spielerei sondern eine bindende Verpflichtung ist.  Die Kinder waren emotional so bei der Sache, dass man beinahe erwarten konnte, sie auf die Bühne klettern und dort mitspielen zu sehen.

Der grandiose Abschluss der 5. Wegberger Literaturtage fand dann am Sonntagmorgen, 1.10., statt. Das Literarische Quartett, wie immer moderiert von Inge Koch-Wittmann, fand in der Wegberger Mühle zum ersten Mal als Matinée um 11.30 Uhr statt. Was zeitlich durchaus ein Risiko hätte sein können, entpuppte sich als Glücksgriff. Fand sich doch ein zahlreiches, sachkundiges und sehr interessiertes Publikum ein. Dank Madleen Pflüger, Sonja Graus und Viktor Levi wurden die vorab bekannten, vorgestellten Bücher sprachlich kurzweilig und sehr persönlich vorgestellt. Die lebhafte Diskussion zwischen Moderatorin und Experten sowie anschließend dem gut vorbereiteten Publikum machte die Veranstaltung zu einem echten Erlebnis. Hierzu trugen in wesentlichem Maße auch das Rezitieren und die Live-Musik von Wolfgang Wittmann (Gitarre und Gesang), Sara Buschfeld (Gesang) und Kathrin Jendgens (Querflöte) bei.

Bleibt als Fazit, dass sich die Literaturtage inzwischen einen festen Platz im kulturellen Leben der Stadt Wegberg erobert und diesen auch in diesem Jahr wieder bestätigt haben, was durch ein großes, sachkundiges und begeisterungsfähiges Publikum bestätigt wurde. Die zahlreichen Gäste aus den Nachbarstädten zeigten, dass dieser Ruf auch in der gesamten Region bereits deutlich vernommen wurde.

Insofern blicken die Organisatoren des Kulturrings Wegberg äußerst zufrieden auf die diesjährigen Literaturtage zurück.

Großartiges Konzert mit Charlotte Illinger in der Wegberger Mühle- mal smoothy, mal groovy

Der Kulturring Wegberg hatte zum 2. Jazzkonzert in diesem Jahr eingeladen, und so gastierte am 1. September 2023 die junge Jazzsängerin Charlotte Illinger mit dem Trio Martin Schulz am Klavier, Alex Morsey am Kontrabass und André Spajic am Schlagzeug in der nahezu ausverkauften Wegberger Mühle.

Charlotte Illinger verfügt über ein authentisches Jazzfeeling der 1950er, 1960er Jahre, wodurch es ihr schon mit dem 1. Song ‚Just one of those things‘ gelang, das Publikum in die Welt des Swings zu beamen.

Bei aller Präsenz, die sie hatte, verstand sie es auch hervorragend, ihren Mitmusikern Raum zu lassen für fantastische Solodarbietungen, was das ganze Ensemble zu einem perfekten Ganzen machte.

Bei songs wie ‚Save your love for me 2‘ von Benny Golson oder ,I could write a book‘ von Betty Carter gab es immer wieder Zwischenapplaus und Begeisterungsrufe.

Nach diesem fast zweistündigen, sehr abwechslungsreichem Jazzkonzert gingen die Zuhörer der Wegberger bes(ch)wingt hinaus in den lauen Spätsommerabend, bei manchen noch im Ohr ‚What a little moonlight can do‘.

Kulturring belebt Brubeck-Jazz | RP Online 8. Mai 2023

Frauen-Power Jazz in Wegberg

Wegberg · Zum Auftakt der Jazzkonzertreihe vom Schlagzeuger André Spajic hat das „Sabine Kühlich & Laia Genc Quartett“ in der Wegberger Mühle gespielt. Die Zuschauer waren begeistert.

v.l.: André Spajic, Sabine Kühlich, Caris Hermes, Laia Genc haben beim Jazz-Konzert in der Wegberger Mühle begeistert. rp-Foto: Ruth Klapproth

Von Nikolaos Aslanidis

„Es war anders, sehr romantisch, was man bei Jazz gar nicht vermutet. Aber es hatte eine außergewöhnliche Qualität und die Zusammensetzung war sehr gelungen“, sagte Hannelore Grapatin aus Wegberg, eine der hundert beeindruckten Zuschauer in der ausverkauften Wegberger Mühle. Schon mit dem ersten der 14 Dave Brubeck Lieder „Those clouds are heavy you dig?“ zog das „Sabine Kühlich & Laia Genc Quartett“ die Zuschauer in ihren Bann. Bei dem Stück, das textlich auf einer Kurzgeschichte des Schriftstellers Rainer Maria Rilke basiert, gab es direkt den ersten Zwischenapplaus für eine Klavierimprovisation von Laia Cenc und den einfühlsamen Gesang von Sabine Kühlich, die auch am Saxophon brillierte. Bei der Erklärung zum Titel wurde auch direkt klar, das die charmanten, lustigen und kompetent informativen Ansagen und Anekdoten von Kühlich mindestens so unterhaltsam werden würden, wie die Musik. Viele Songtitel wurden erklärend übersetzt, auch gab es zwischendurch einen Witz von Schlagzeuger und Organisator Andre Spajic oder ein Vogelzwitschern Kühlichs, mit der Info, dass es die täglich neu auf einem Instagram-Kanal gibt. Vor allem aber bei den Brubeck Geschichten merkten die Zuschauer, die auch mitsingen, mit klatschen und mit den Füßen mit Stampfen mussten, das die vier nicht nur Kenner, sondern echte Fans von Brubeck sind, wie Sabine Kühlich bestätigte: „Dave Brubeck, oder wie ich ihn im Osten nannte Dave „Groove-back“ und seine Platte „Timeout“ von 1959, die die Plattenfirma als Flop ansah, erst 1961 veröffentlichte und die heute eine der drei meistverkauften Jazz-Platten weltweit ist, ist meine Lieblingsplatte und deshalb spielen wir auch viele Songs davon.“ Mit dieser Platte schloss sich in Wegberg auch der Kreis für Kühlich, von der ersten Brubeck Kassette in der DDR, die ihr Saxophonlehrer ihr zum üben gab, über die Duo-Präsentationen, bis zum Quartett Abend im der Wegberger Mühle. Vor allem die ungeraden Taktarten und die Vermischung mit Blues und europäischem kennzeichnen die Kunst des amerikanischen Grammy-Preisträgers und sechsfachem Ehrendoktor Brubecks. Laia Genc am Piano war auch dementsprechend stolz seinen Part im Quartett zu übernehmen und auch sie begeisterte mit etlichen Improvisationen. „Ich bewundere ihn als Pianisten und auch als Menschenrechtler, der sich stark für die Versöhnung von schwarz und weiß eingesetzt hat. Ich bin mir sehr bewusst, was für eine große Musik ich da spiele, die ich auch erst mal meistern musste.“ Brubeck Musik ist halt nicht die einfachste und sie muss erst Mal gelernt werden. Kurz vor der Pause gab es mit „The Message“ auch eine Eigenkomposition von Sabine Kühlich über ihren guten Freund Manni, der am Krebs verstorben ist, dem sie das Stück auf Englisch und Deutsch widmete und das auch ohne weiteres von Brueback hätte sein können. Außerdem eine Kompositioon von Genc in Brubeck Tradition, mit verschobenen Schwerpunkten im Takt. In der Pause gab es dann einen netten Plausch mit dem Quartett, das sich nicht zurückzog, sondern die eigenen CD´s und LP´s verkaufte und signierte. Danach gab es weitere Hits von Brubeck aus seinen über 100 Veröffentlichungen, bei denen die Auswahl für das Konzert den Musikerinnen Kopfzerbrechen bereitet hatte, sagte Genc.“Wir haben eben in der Probe noch ein Stück rausgeschmissen, weil wir die Stücke beim „jammen“ gerne verlängern und die anderen sonst zu kurz gekommen wären.“ Highlights des Abends waren vor allem die vielen Solo-Improvisationen an Klavier, Saxophon, Bass und am Schlagzeug mit Andre Spajic, der nicht nur Brubeck-Fan ist, sondern vor allem Fan vom Schlagzeuger  Joe Morello. „Für mich war Brubeck ein Entdecker, genau wie sein Drummer Morello. Vor ihnen hat niemand so gespielt und wir Musiker machen das heute alle nach.“ Zum Finale gab es natürlich den Megahit Brubecks „Take Five“. Für Zuschauer Ernst Ellenbeck das Sahnehäubchen. „Natürlich war Take Five der Hammer, aber auch die außergewöhnliche Combo war toll.“ Ein ganz besonderes Schmankerl hatten sich die vier für die Zugabe aufgespart. Eine Live-Premiere des Songs „Three to get ready“, ein Lied das Kühlich und Genc zwar auf ihrem Brubeck Album („In your own sweet way - A tribute to Dave Brubeck“; erschienen 2016 auf „Challengerecords“) zwar schon als Duo eingespielt hatten, es aber noch nie als Quartett in der Original Brubeck-Besetzung präsentiert hatten. Dabei halfen ihnen gerne Andre Spajic und vor allem Caris Hermes am Kontrabass, die spielten als wäre es der hundertste und nicht der erste gemeinsame Auftritt. Auch Christa Klinger vom Kulturring Wegberg war hochzufrieden, genau so wie ihre Vorgängerin Annemie Kammans-Feldberg, die mit Folkmar Pietsch und Spajic die Veranstaltungsreihe ins Leben gerufen hat. „Alle waren toll, aber vor allem die Bassistin. Eine so kleine, zierliche Person am großen Kontrabass. Sehr schön.“ Nach über zwei Stunden voller Brubeck Hits gab es den verdienten  Schlussapplaus, Blumen für die drei Musikerinnen und eine Verbeugung für Andre Spajic, den selbsternannten „Hahn im Korb-Quartett, der mit dem Kulturring seit fast zehn Jahren die Jazzkonzertreihe organisiert und sich schon auf die beiden nächsten Abende in der Wegberger Mühle am 1. September und am 24. November freut. „Ich bin dankbar, dass das seit Jahren so gut funktioniert und wir hier gehobene Jazz-Kultur aus der Region präsentieren können, die uns Freude macht und auch Arbeit gibt, von der wir leben können.“

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